Konzertinformation (Archiv)

Vier außergewöhnliche Musiker und eine preisgekrönte Pianistin
Phillip Dornbuschs Projektor
Jazz von einem ganz anderen Winkel ausleuchten

Phillip Dornbuschs Projektor - Jazzclub Köngen, 28.10.2022

Wenn Dornbusch spielt, dann tut er dies nicht unbedingt nach Schema F. Seine Maximen lauten: experimentieren, ausprobieren, tunlichst Wiederholungen vermeiden. Dafür braucht es offene, flexible Gleichgesinnte, die noch dazu ihr Instrument exzellent beherrschen.

Deshalb dauerte es wesentlich länger als bloß einige Telefonate, um „Projektor” zusammenzustellen, jenes junge Forscher-Quintett, das nun mit „Reflex” ein Werk veröffentlicht hat, das auch für die erfolgserprobte „Jazz Thing Next Generation” ein neues Kapitel aufschlägt.

Die aktuelle Folge ist tatsächlich ein Album wie ein Reflex, das erste vielleicht, das nicht mit fertigen Konzepten an den Start geht, sondern wie ein Rohling anmutet, den sich jeder nach Gutdünken zurechtbiegen, schleifen oder klopfen kann. Dornbusch komponiert selbstredend mit Noten, schreibt bestimmte Parts ziemlich exakt auf, um den Grundgedanken des jeweiligen Stücks zu verfestigen, lässt aber mindestens genauso viel offen. Der Saxofonist spricht in diesem Zusammenhang häufig vom „Charakter der Musik” oder von der „Atmosphäre”, ermuntert seine Mitstreiter zum völlig freien Spiel wie zu unvorhersehbaren Soli.

Dornbusch erweist sich damit als der etwas andere Architekt. „Ich zeichne den Plan für ein Haus, den Grundriss, den Kamin und bestimmte Zimmer. Den Rest dürfen die anderen mit all ihrer Kreativität hinzufügen.”

Vier außergewöhnliche Musiker und eine preisgekrönte Pianistin, die den Jazz von einem ganz anderen Winkel ausleuchten und die ihr Talent schon im Bundesjazzorchester unter Beweis stellen konnten. Lassen Sie sich einfach überraschen.

Musiker

  • Phillip Dornbusch sax
  • Johanna Summer p
  • Johannes Mann git
  • Roger Kintopf kb
  • Philip Dornbusch dr