Von ROLF MARTIN
Der Kontrabass wurde im 16. Jhdt. als tiefstes Instrument der Violinenfamilie entwickelt. Im Gegensatz zu Geige, Bratsche und Cello, deren Saiten in Quinten gestimmt sind, werden die meist vier Saiten des Basses in Quarten gestimmt, da sonst die Greifabstände zu groß würden: E1, A1, D, G.
Im klassischen Jazz wurde der Kontrabass von der Tuba oder dem Sousaphon weitgehend verdrängt, vor allem wegen der größeren Lautstärke und der besseren Verwendbarkeit in den Marching Bands. Erst als die Bassisten vom Streichbass zum Zupfbass (Pizzicato-Spiel) übergingen und insbesondere die elektronische Tonabnahme und Verstärkung erfunden wurde, drängte der Kontrabass die Tuba zurück. Während Bassisten wie Pops Foster im New Orleans Jazz häufig nur die Grundtöne spielten und die Saiten als rhythmischen Effekt gegen das Griffbrett klatschen ließen (Slap Bass), entwickelte sich im Swing die Technik des Walking Basses, bei der die Akkorde zerlegt und melodiöse Linien gespielt werden.
Gelegentlich wird im Jazz aber vor allem in der Popmusik der gitarrenähnliche E-Bass eingesetzt, der gestimmt ist wie der Kontrabass, dessen Ton aber elektronisch erzeugt wird.
Der Bass soll den Musikern einer Jazzband eine harmonische Basis liefern, über die sie improvisieren können. Viele Laien nehmen den Bass kaum war – er ist ja auch nicht sehr laut. Tatsächlich ist der Bass von größter Wichtigkeit. Er bildet das Rückgrat eines Jazz-Ensembles und liefert neben dem harmonischen zusammen mit dem Schlagzeug auch das rhythmische Fundament.
Bekannte Bassisten des traditionellen Jazz waren Wellman Braud, Slam Stewart, Bob Haggart, John Kirby, Walter Page, Milt Hinton und Jimmy Blanton. Im modernen Jazz wurden besonders berühmt George Duvivier, Percy Heath, Oscar Pettiford, Ray Brown, Charlie Mingus und Paul Chambers.