Das Vibraphon

Von ROLF MARTIN

Das Vibraphon (engl. vibraphone oder vibraharp, kurz vibes, vb) ist ein in den 1920er Jahren entwickeltes Schlaginstrument mit einem Tonumfang von üblicherweise drei Oktaven (f bis f3). Die Klangplatten aus Leichtmetall sind so angeordnet wie die Tasten des Klaviers. Sie werden mit Schlegeln (mallets) angeschlagen und so zum Schwingen gebracht. Die Abstrahlung des Schalls wird verstärkt durch senkrecht unter den Klangplatten angebrachte Resonanzröhren, deren Länge so bemessen ist, dass die schwingende Luftsäule im Rohr dieselbe Eigenfrequenz aufweist wie die schwingende Klangplatte. 

Das charakteristische Vibrato des Vibraphons entsteht dadurch, dass an der Öffnung jeder Resonanzröhre eine drehbare Scheibe angebracht ist, die je nach Stellung die Röhre öffnet oder schließt. Diese Scheiben werden mithilfe eines Elektromotors in Rotation versetzt, so dass periodisch die Resonanzröhren geöffnet und geschlossen werden und dadurch die Intensität des Klangs moduliert wird. Schaltet man den Motor aus, dann verschwindet das Vibrato. 

Im Gegensatz zum Xylophon mit seinen hölzernen Klangplatten haben die Metallplatten eine wesentlich geringere Dämpfung und schwingen deshalb länger nach. Aus diesem Grund hat das Vibraphon – wie das Klavier – einen Dämpfer, der mit dem Fuß bedient wird.

Der überragende Vibraphonist im klassischen Jazz war zweifellos Lionel Hampton, der in Benny Goodmans Combos das Vibraphon eingeführt hat. Im modernen Jazz war bahnbrechend Milt Jackson im Modern Jazz Quartet. Weitere führende Vibraphonisten sind und waren Red Norvo, Terry Gibbs, Teddy Charles, Cal Tjader, Dave Pike und Gary Burton.