Von ROLF MARTIN
Die Gitarre ist ein Saiteninstrument, das vermutlich von den Arabern nach Spanien gebracht wurde und schon seit dem 14. Jahrhundert in ganz Europa verbreitet ist. In der heutigen Form hat die Gitarre meist sechs Saiten. Sie klingt eine Oktave tiefer als ihre Notierung.
Die Saiten werden beim Spielen entweder mit den Fingern gezupft oder mit einem Plektrum angerissen. Am Hals der Gitarre sind Bünde angebracht, die das Greifen der Töne erleichtern. Obwohl die Tonhöhe damit eigentlich exakt festgelegt ist, lässt sich durch seitliches Verschieben der Saite die Saitenspannung und damit die Tonhöhe variieren, so dass beispielsweise die in den Blues häufig verwendeten Zwischentöne, die Blue Notes, damit gespielt werden können.
Im klassischen Jazz wurde die Gitarre wegen ihrer begrenzten Lautstärke vorwiegend als Rhythmusinstrument eingesetzt. Erst mit der Entwicklung des elektrischen Tonabnehmers und Verstärkers konnte sich ein Gitarrist gegen die Bläser durchsetzen, wodurch die Gitarre zum ebenbürtigen Melodieinstrument wurde. Wegbereiter dieser Entwicklung war vor allem Charlie Christian Ende der 1930er – Anfang der 1940er Jahre. Die vielleicht bedeutendste Ausnahme war Django Reinhardt, der auf der klassischen unverstärkten Gitarre virtuose Melodielinien zuwege brachte.
Führende Gitarristen im Traditionellen Jazz waren: Johnny St. Cyr, Lonnie Johnson und Bud Scott, im Swing: Django Reinhardt, Charlie Christian, Teddy Bunn, Eddie Lang, Freddie Green u.v.a, im Modernen Jazz: Barney Kessel, Kenny Burrell, Herb Ellis, Oscar Moore, Charlie Byrd, Jim Hall, Wes Montgomery, Joe Pass, John McLaughlin u.v.a. Bekannte Bluesgitarristen sind: Muddy Waters, Blind Lemon Jefferson, Leadbelly, Big Bill Broonzy, Josh White, T-Bone Walker u.v.a.
YouTube Video: Herstellung einer Jazzgitarre. Von Anlieferung und Bearbeitung der Rohblöcke, über Herstellung von Hals und Griffbrett/Installation der Pickups und Potis bis zum fertigen Modell.