Die Trompete

Von ROLF MARTIN

Die Trompete ist ein Blechblasinstrument, bei dem der Spieler durch seine im Mundstück vibrierenden Lippen den Weg des Luftstroms ins Instrument periodisch öffnet und schließt. In der schwingenden Luftsäule bilden sich stehende Wellen aus, die nur ganz bestimmte Frequenzen bzw. Töne zu spielen erlauben. Das Notenbild zeigt diese Naturtöne, die allerdings bei einer B-Trompete einen Ton tiefer klingen. 

Die Lücken zwischen den Naturtönen konnten erst geschlossen werden, als zu Beginn des 19. Jh. von H. Stölzel und F. Blühmel die Ventile erfunden wurden. Durch Drücken des mittleren Ventils wird das Rohr um 6 % verlängert, wodurch der Ton um einen Halbton erniedrigt wird. Das erste Ventil bewirkt eine Erniedrigung um einen Ganzton und das dritte um  1½ Töne. 

Die am häufigsten verwendete B-Trompete hat eine Länge von 137 cm. Sie ist vorwiegend zylindrisch mit einem Rohrdurchmesser von etwa 11 mm und wird erst im letzten Drittel hornförmig aufgeweitet. 

Im Jazz hat man anfangs vor allem das etwas weicher klingende Kornett gespielt, bei dem die Aufweitung früher als bei der Trompete beginnt. Durch einen zusätzlichen Bogen ist es auch kürzer als die Trompete. Die Hauptvertreter waren King Oliver, Louis Armstrong und Bix Beiderbecke. Noch weicher als das Kornett ist das Flügelhorn mit seiner noch weiteren Mensur, das gerne bei Balladen eingesetzt wird.

Die Trompete hat wegen ihres strahlenden Tons das Kornett anfangs der 30er Jahre verdrängt und hat sich zum hervorstechendsten Instrument des Jazz sowohl bei den kleinen Combos als auch bei den Big Bands entwickelt. Maßstäbe auf der Trompete setzten vor allem Louis Armstrong im traditionellen und Dizzy Gillespie im modernen Jazz. Die Liste hervorragender Trompeter ist nahezu endlos und enthält Namen wie Harry James, Buck Clayton, Joe Newman, Cat Anderson (der sicher das c4 erreichte), Miles Davis und Wynton Marsalis.