In Rio de Janeiro trägt der internationale Flughafen den Namen Jobims, der 1994 im Alter von 67 Jahren in New York an den Folgen einer Krebs-Operation starb. Noch kurz zuvor hatte er ein neues Album aufgenommen, "Antonio Brasileiro", das wenige Tage nach seinem Tod erschien. Seine Songs gelten als brasilianische Hochkultur und musikalisches Welterbe. Zu seinen Ehren steht seit 2014 ein Denkmal am Strand von Ipanema.
Der brasilianische Sänger, Pianist, Gitarrist und Komponist wurde am 25. Januar 1927 in Rio de Janeiro geboren. Seine Karriere begann Jobim als Pianist in den Nachtclubs von Rio. Der erste Jobim-Song von Bedeutung war 1953 „Incerteza“. Mit dem Titel „Chega de Saudade“ gelang ihm dann 1958 der relative Durchbruch, denn damit erblickte der Bossa Nova offiziell das Licht der Welt. Der neue Stil Bossa Nova fand zwar recht bald den Weg in die USA, aber erst im Jahre 1962 setzte er zusammen mit Vinicius de Moraes mit „The Girl from Ipanema“ einen musikalischen Meilenstein. Im selben Jahr noch reiste Jobim erstmals in die USA, um in der New Yorker Carnegie Hall eine Bossa Nova-Show zu präsentieren.
Der Erfolg zweier Alben in den USA war so überwältigend, dass er beschloss, sich dort niederzulassen. Dank der erfolgreichen Zusammenarbeit mit der Musik-Ikone Frank Sinatra eröffnete sich für Jobim die Tür zum Jazz-Olymp, wo er heute noch mit zahlreichen anderen thront, obwohl seine Bossa Novas nur eingeschränkt mit Jazzelementen in Verbindung gebracht werden. Welche Verehrung ihm besonders in den USA entgegengebracht wurde, zeigte sich bei einem zweimaligen Auftritt in der Carnegie Hall acht Monate vor seinem Tod. Mit seiner Tonsprache gab er als Architekt des Bossa Nova der brasilianischen Musik eine bis heute charakteristische musikalische Form.