John Coltrane

John Coltrane war ein bedeutender US-amerikanischer Jazzmusiker, der als Altsaxofonist begann, später auf das Tenorsaxofon umstieg und in seiner Karriere sogar noch das Sopransaxofon entdeckte und als Ergänzung für den Jazz hinzufügte. Er wurde am 23. September 1926 in North Carolina geboren und begann im Jahre 1938 Klarinette zu spielen. Erste musikalische Sporen verdiente er sich 1945 mit der Navy Band auf Hawaii, als er dort seinen Militärdienst ableistete.

Während seines Engagements im Orchester von Dizzy Gillespie in den späten 1940er-Jahren fiel er als markanter Solist am Tenorsaxofon aber noch nicht auf. Aufgrund seiner Drogenabhängigkeit musste er jedoch immer wieder künstlerische Rückschläge einstecken. Erst 1955 wendete sich das Blatt, als ihn der damals schon etablierte Miles Davis in sein Quintett aufnahm. Für Coltrane begann eine fruchtbare und gewinnbringende Schaffensphase. Darüber hinaus konnte er sich sogar von seiner Drogensucht lösen.

Zusammen mit anderen Musikern sie Miles Davis und Bill Evans trat er in eine Zeit des Experimentierens ein und versuchte die bisherigen harmonischen Prinzipien des Quintenzirkels hinter sich zu lassen. Er entdeckte die Modalität, eine auf den Kirchentonarten des Mittelalters basierenden Technik der Skalenimprovisation. So entwickelte sich Coltrane innerhalb eines Jahrzehnts vom ehrgeizigen Newcomer zu einem prägenden Jazzkünstler. Mit Miles Davis kreierte er 1959 das legendäre Album “Kind of Blue“. Aber auch mit Thelonious Monk entfachte er Jubelstürme bei Konzerten.

Lebenslang war er auf der Suche nach neuen Klängen und orientierte sich deshalb in der zweiten Hälfte der 1960er-Jahre immer stärker am offenen Spiel des Free Jazz. Am 17. Juli 1967 starb John Coltrane an Leberkrebs. Für die Jazzwelt hinterließ der Künstler mit seinem markanten, harten und zugleich flexiblen Ton, seinen ekstatischen Solodarbietungen und seiner Hinwendung zu Einflüssen jenseits der afroamerikanischen Stiltradition ein bleibendes Vermächtnis und steuerte so viele Impulse für die Klangentwicklung des modernen Jazz bei.