von ALBRECHT NISSLER
Miles Davis prägte in über 40 Jahren seines Wirkens verschiedene Stilepochen des Jazz maßgeblich mit. „Das Ziel kann nicht sein im Stillstand zu verharren“, meinte er einmal. „Wenn man kreativ bleiben möchte, muss man die Veränderung suchen.“ Ein Leben lang hat er sich daran gehalten und so immer wieder der Entwicklung des Jazz Impulse verliehen.
Am 26. Mai 1926 wurde er in Alton/Illinois geboren und begann schon im Alter von 9 Jahren Trompete zu spielen. Die Weichen für seine große Karriere stellte er mit gerade einmal 18 Jahren, als er die Gelegenheit erhielt mit den Bebop-Pionieren Dizzy Gillespie und Charlie Parker gemeinsam aufzutreten. In New York reifte der junge Trompeter dann schnell in zahlreichen „Jam Sessions“ mit Thelonious Monk oder Fats Navarro.
1948 ließ Miles Davis es sich jedoch nicht nehmen musikalisch eigene Wege zu gehen und gründete ein paar Jahre später sein erstes legendäres Quintett mit John Coltrane, Red Garland u. a. und veröffentlichte 1959 das Album „Kind Of Blue“, ein Meisterwerk des modalen Jazz. 1964 präsentierte er die Idealbesetzung für sein zweites legendäres Quintett mit Herbie Hancock, Wayne Shorter u. a. So langsam begann er den Jazz zu elektrifizieren und Elemente aus Funk und Rock einzufügen. Auch in seiner letzten Schaffensphase bis zu seinem Tod im Jahre 1991 konnte er eine Reihe von Alben vorlegen, die seine Wandlungsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit unter Beweis stellten.
Miles Davis gilt heute noch als einer der bedeutendsten, einflussreichsten und innovativsten Jazz-Musiker des 20. Jahrhunderts und so ist seine Handschrift in vielen Stilen wie dem Bebop, Hard Bop, Cool Jazz, modalen Jazz und Jazzrock deutlich zu lesen. Mit dem Free Jazz konnte er sich zu keiner Zeit anfreunden. So wie er sich Inspirationen aus dem Zusammenspiel mit anderen Jazzmusikern holte, verdanken ihm auch viele Jazzgrößen ihren Durchbruch zu einer erfolgreichen Karriere.