Konzertbericht

Jazz-Weihnacht mit brüllenden Tigern

Al Cat and the Roaring Tigers begeistern im Schloss Köngen
Al Cat & the Roaring Tigers - Konzert im Jazzclub "Schloss Köngen" am 16.12.2016
Rebecca-Madeleine Katz verzauberte mit ihrer Stimme die Weihnachtstitel. Foto: H. Stange

Beim Weihnachtskonzert des Köngener Jazzclubs am Freitag brachte die Acht‑Mann‑Band um Alexander Katz die zum Bersten gefüllte Schlosskapelle zum Kochen. Zentrum des Geschehens war meist Rebecca‑Madeleine Katz, die singende Tochter des Bandleaders, deren Gesang durch die Arrangements des Vaters wirkungsvoll zur Geltung gebracht wurde.

Die vier Bläser – Andy Lawrence, Trompete, Alexander Katz, Posaune, Stefan Koschitzki, Alt‑ und Baritonsaxofon, sowie Hansmartin Eberhardt, Tenorsaxofon – spielten die anspruchsvollen Sätze mit einer phantastischen Präzision und Dynamik. Die Arrangements gaben genügend Raum für Improvisationen, wobei Lawrence’ strahlende Lead‑Trompete den Gegenpol zu Katz’ kräftigem Posaunenton bildete.

Bei den Saxofonisten kontrastierte der lyrische und weiche Sound von Koschitzkis Altsax zum eher expressiven Spiel Eberhardts auf dem Tenorsax. Die präzise und hinreißend swingende Rhythmusgruppe wurde gebildet durch Martin Giebel, der mit filigranem Pianospiel brillierte, Helmut Siegle mit einem herrlich singenden Kontrabass sowie Alexander Sterzel am Schlagzeug, der im richtigen Moment die passenden Akzente setzte. Schließlich ist noch Harald Schwer zu nennen, der bei den gemütvollen Weihnachtsliedern mit einem Synthesizer für Streicherklänge sorgte.

Der Abend stand unter dem Motto „White Christmas“
Das Motto des Konzerts – „White Christmas“ – wurde durch viele bekannte Christmas‑Songs von Rebecca Madeleine Katz mit ihrer facettenreichen Stimme perfekt in Szene gesetzt. Darunter waren bekannte Hits wie Irving Berlins „White Christmas“, Leroy Andersons „Sleigh Ride“, „Let it snow“ oder „Santa Claus is coming to town“, aber auch weniger bekannte Stücke wie „I’ve got my love to keep me warm“ von Irving Berlin oder Mickey Rooneys „Little Christmas Tree“, gesungen von Alexander Katz. Besondere Schmankerln waren „Hei, so eine Schneeballschlacht“, von der kleinen Cornelia Froboess vor 50 Jahren gesungen, sowie „Stille Nacht“, von Alexander Katz im Stil der 1960er-Jahre im Viervierteltakt arrangiert.

Das Programm wurde unterbrochen durch einen Auftritt Johannes Laxanders, des „vereinseigenen“ Nikolaus’, sowie einer Einladung für das Publikum in den Schlosskeller zu einem Sektempfang. Neben vielen Weihnachtsliedern und vertonten Gedichten von Heinz Erhardt spielten die Roaring Tigers auch klassische Swing‑Standards mit einem Schwerpunkt auf Stücken, die Johnny Hodges, der langjährige Altsaxofonist Duke Ellingtons, komponierte oder interpretierte. Besonders hinreißend war „Black and Tan Fantasy“, wo nach einem lyrischen Saxofonsolo Koschitzkis Alexander Katz und Andy Lawrence mit kernigen Growl-Effekten den Jungle Style des Ellington‑Orchesters aufleben ließen.

Mit den Zugaben „Winter Wonderland“ und „Sentimental Journey“, jeweils gesungen vom Trio Rebecca-Madeleine und Alexander Katz sowie Andy Lawrence, wurde das abwechslungsreiche Konzert beendet und die begeisterten Besucher in die kalte Winternacht entlassen.

Diesen Konzertbericht präsentieren wir Ihnen hier mit freundlicher Genehmigung von

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