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Nürtinger / Wendlinger Zeitung

Viel Lob für Köngens Ober-Jazzer

Gerhard Götz wurde mit der Ehrennadel des Landes ausgezeichnet
Götz-Hirschmann Jazz- and Swing-Group - Jazz-Club "Schloss Köngen", 16.12.2013
Der frischgebackene Träger der baden-württembergischen Ehrennadel, Gerhard Götz (mit dem Saxofon) inmitten seiner Mitstreiter. Foto: Jenne

Die Hausband Götz-Hirschmann Swing-and-Jazz-Group sorgte am Freitagabend im Köngener Schloss für Weihnachtsstimmung. 140 Besucher in der proppenvollen Kapelle waren begeistert von der ewig jungen Jazzmusik der etwas in die Jahre gekommenen sechs Herren.

Für Bandleader Gerhard Götz war das Konzert ein ganz besonderes Ereignis. Im Auftrag von Ministerpräsident Winfried Kretschmann erhielt er die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg für Verdienste im Ehrenamt. Er wurde damit für seine Tätigkeiten als Vorsitzender des Tennis-Clubs von 1973 bis 1983 und des Jazz-Clubs von 2002 bis heute gewürdigt. Weitere seiner zahlreichen Ämter, wie zum Beispiel als Ehrensenator, standen nicht zur Debatte.

Die Auszeichnung nahm Köngens Bürgermeister Hans Weil vor. Götz, der in Wendlingen wohnt, bekam neben der Ehrennadel eine Urkunde. Seine Frau Inge, die ihren Gatten in den vergangenen Jahren öfter entbehren musste, durfte sich über einen bunten Blumenstrauß freuen. „Wohl wissend, dass wir Männer ohne unsere Frauen wenig oder nichts wert sind“, erklärte der Bürgermeister.

Götz habe sich sehr um den Tennissport und um die Gründung und Etablierung des Jazz-Clubs verdient gemacht, sagte Weil in seiner Laudatio. Beide Vereine hätten eine außerordentlich gute Entwicklung genommen. Vor allem der Jazz-Club hat durch seine regelmäßigen Veranstaltungen inzwischen einen überregionalen Bekanntheitsgrad erhalten. Namhafte Größen treten im Schloss gerne auf und fragen sogar von selbst aus an. „Aber wenn jemand 5000 Euro für einen Auftritt verlangt, dann müssen wir passen. Das können wir uns nicht leisten“, meinte Manfred Wondra, der für die Moderation der Band zuständig ist. Er findet das Ambiente in der Kapelle äußerst reizvoll. Das Gebäude gebe was her. Da habe man einfach Spaß, zu musizieren.

Wie schon gewohnt, ließ es sich der Verwaltungschef am Freitagabend nicht nehmen, ein paar Verse auf den Geehrten zu reimen. „Götz ist hoch dotiert heut nun, er spielte selbst mit Paule Kuhn. Und war bereits schon vor der Wende halt eine echte Jazz-Legende.“ Auch der hoch aufgeschossene Nikolaus mit Rauschebart, der das Hohe Lied auf das Ehrenamt „sang“, lobte Köngens Oberjazzer und seine 200 Mitstreiter. Was die 2013 auf die Beine gestellt hätten, sei toll gewesen.

Die Komplimente gingen nicht spurlos an dem Mann des Abends vorüber. Er sei mit Dankbarkeit und Freude erfüllt, so Götz ganz bewegt. Seit sage und schreibe 53 Jahren swingt er zusammen mit seinen Freunden. Zuerst spielten sie Tanzmusik, später widmeten sie sich ganz dem Jazz. In Köngen trat das Sextett in folgender Besetzung auf: Gerhard Götz mit Saxofon und Klarinette, Hans Rotter mit der Melodiegitarre, Eckart Hirschmann am Piano, Manfred Wondra mit der Rhythmusgitarre, Fred Keller mit dem Kontrabass und Hans Madlinger am Schlagzeug. Letzterer feierte seine Premiere in der Schlosskapelle und vertrat den kurzfristig verhinderten Bernd Schuchardt. Sie beherrschten ihre Instrumente aus dem Eff-Eff und harmonierten hervorragend. Erfahrung ist eben mit nichts aufzuwiegen.

Ihre jazzigen Weihnachtstitel aus dem „American Song Book“ begannen mit einer beschwingten Schlittenfahrt. „Christmas Song“, „Rudolf, the Rendeer“, „Let it snow“ und „Last Christmas“ folgten. Nach der Pause waren Klassiker an der Reihe, die Götz gemäß dem Motto „Best of ten years“ ausgewählt hatte.

Diesen Konzertbericht präsentieren wir Ihnen hier mit freundlicher Genehmigung von

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