Köngen und die Region haben eine weitere kulturelle Bereicherung: das Eröffnungskonzert des neu gegründeten Jazz-Clubs „Schloss Köngen“ war ein voller Erfolg. Die sieben Musiker der Ice-Cream Jazz-Band zeigten mit Swing, Dixieland und Latin und 50er-Jahre-Sound eine ansteckende Mischung aufeinander abgestimmter Jazz-Standards und Eigenkompositionen. Kein Wunder, waren doch die 135 Karten für das erste Konzert am Freitag rasch vergriffen.
Wenn Rabold seiner Trompete Töne entlockt, dann geht er vom ersten Augenblick eine Symbiose auf höchstem musikalischem Niveau mit ihr ein. Neben der Ice-Cream Jazz-Band ist Rabold mit weiteren Bands wie der Hot Pepper Marching Jazz Band oder den Frederic Rabold All Stars oder der Crew auf zahlreichen Jazzfestivals und renommierten Jazz-Etablissements zu Hause. Darüber hinaus komponiert der Vollblutmusiker selbst – von einigen Eigenkreationen wie dem "Palm-Bräu-Blues" konnte sich das Publikum am Freitagabend überzeugen. Von Markus J. Widmann (Bass und Tuba) arrangiert setzte das Stück gleich zu Beginn Maßstäbe, Weitere Stücke aus ihrer aktuellen CD „Undecided" mixten sich mit Interpretationen bekannter Jazz-Standards wie „Sweet Georgia Brown", "Down by the Riverside" oder "Bei mir bist du scheen". Dabei war nicht die geringste Unentschlossenheit zu spüren, statt dessen Swing in Perfektion. Reizvolle Kontraste setzten Glenn Millers und Duke Ellingtons Big Band Sound und natürlich Bossa-Nova-Rhythmen vom Feinsten. Dass man es mit Vollblutmusikern mit Esprit zu tun hat, das machten vor allem die unnachahmlichen Trommelsoli von Jochen Lambrecht am Schlagzeug oder die Soli von Posaunist Thomas Oehme deutlich. Und immer wieder Applaus für keinen Geringeren als Frédéric Rabold an der Trompete und am Kornett. Heinz Stebe (Tenorsaxophon) beeindruckte mit seiner Stimme, die wunderbar lasziv und weich ,,I can't give you anything but love" sang.
Für Frédéric Rabold ist bei einem Konzertabend das Publikum der Maßstab aller Dinge. „Ein gelungener Abend war es, wenn das Publikum mitgegangen ist", sagte er im Gespräch mit unserer Zeitung kurz vor seinem Auftritt. Während des Konzerts mangelte es dann jedoch nicht an jeder Menge Zwischenapplaus, anerkennenden Pfiffen und Zugaberufen aus dem Publikum, und frenetisches Klatschen gab es genügend wie nach der Jam-Session, an der sich Gerhard Götz am Ende des Abends mit der Ice-Cream Jazz-Band beteiligte.
Mit diesem ersten Konzert hat der Jazz-Club "Schloss Köngen" also seine Feuerprobe bestens bestanden.